Die Experten des Bundesverbands DER MITTELSTAND BVMW sehen eine unkomplizierte Lösung in einem vom Krefelder Unternehmen Siempelkamp entwickelten Modell. Die Strompreisbremse soll nun der Politik vorgestellt werden.
Die Siempelkamp Gießerei aus Krefeld und viele weitere mittelständische Unternehmen fordern von der Bundesregierung, die hohen Strompreise kurzfristig und wirksam zu bremsen. Als schnelle und unkomplizierte Lösung sähen die Experten des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) das vom Mitgliedsunternehmen Siempelkamp entwickelte Modell einer Strompreisbremse, welches sie nun gezielt an die Politik herantragen wolle, erklärte ein Unternehmenssprecher.
„Das Modell verbindet die Anforderungen einer sofortigen Senkung der Strompreise für alle Verbraucher, den Erhalt des Anreizes für Energieeinsparungen sowie den Impuls für einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien auf bestmögliche Weise und kann nicht nur in Deutschland, sondern europaweit Anwendung finden“, erklärte der BVMW-Vorsitzende Markus Jerger.
Das neue Modell sehe vor, den Strompreis vom Gaspreis zu entkoppeln. Obwohl nur wenig Strom in Deutschland mithilfe von Gas erzeugt werde, sorge der teure Rohstoff derzeit für extreme Preisanstiege beim Strom. Wenn die Preise für teuren Strom aus Gas durch staatliche Vorgaben gekappt würden, werde diese Abhängigkeit verhindert. Die Kosten für diese Kappung solle laut Modell aber nicht der Staat übernehmen, sondern sie sollen über eine Umlage finanziert werden, die alle Stromverbraucher gleichermaßen tragen müssten, so der Sprecher.
Durch die festgelegte Höhe der Kappungsgrenze könne zudem ein Anreiz zum Energiesparen geschaffen und dafür gesorgt werden, dass Stromproduktion durch Erneuerbare Energien weiterhin lukrativ bleibe. Im Vergleich zu anderen Lösungsvorschlägen sei dieses Modell innerhalb weniger Wochen europaweit umsetzbar, gesetzlich leicht zu realisieren und senke den Strompreis unmittelbar.
Die hohen Strompreise würden für die mittelständische Wirtschaft immer mehr zum Problem. Unternehmen seien gezwungen, Preise zu erhöhen, Produktion zu drosseln oder sogar Personal abzubauen. „Wir warten bereits seit Monaten auf eine Lösung zur Bekämpfung dieser Kostenspirale durch die Politik. Wir können es uns nicht mehr leisten, noch länger zu warten. Dass womöglich erst 2023 ein Instrument zur Bekämpfung dieser Inflations- und Rezessions-treibenden Situation eingeführt wird, enttäuscht uns“, erklärte Dirk Howe, Geschäftsführer der Siempelkamp Gießerei.

DEUTSCHE VERSION DES VORSCHLAGES
ENGLISH VERSION OF PROPOSAL