Bundesverband mittelständische Wirtschaft: „Mal geht es um Privatverbraucher, mal um energieintensive Industrien. Der Mittelstand taucht nicht auf.“
In der mittelständischen Wirtschaft wächst die Sorge vor einer Benachteiligung kleinerer und mittlerer Unternehmen bei den Beratungen der Expertenkommission zur Gaspreisbremse. „Bislang sind nur vage Gerüchte aus dem Umfeld der Experten-Kommission Gas und Wärme zu hören“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger, den RND-Zeitungen vom Freitag. „Mal geht es um Privatverbraucher, mal um energieintensive Industrien. Der Mittelstand taucht hingegen nicht auf.“
Es sei „nicht mehr zu entschuldigen, dass bei der Gestaltung der Gaspreisbremse kleine und mittlere Unternehmen übergangen werden“, mahnte Jerger. „Leidvoll haben wir dies schon beim Energiekostendämpfungsprogramm erfahren müssen. Das wird der Mittelstand nicht verzeihen.“ Der Verbandsgeschäftsführer verwies darauf, dass der Mittelstand „schon vor Monaten“ Mengenkontingente beziehungsweise Nutzungszertifikate für Gas gefordert habe.
„Nicht zahlungskräftige Konzerne sollten beim Gasbezug privilegiert werden, sondern diejenigen, die am Standort Deutschland auf Gas angewiesen sind“, forderte Jerger. Die Bundesregierung müsse nun endlich Tempo machen. Der Mittelstand brauche schnelle Entlastungen. „Jeder Tag ohne konkrete Kalkulationsgrundlagen gefährdet Existenzen.“
Die Gaspreisbremse ist wesentlicher Teil des von der Ampelregierung angekündigten 200 Milliarden Euro schweren „Abwehrschirms“ in der Energiekrise. Hierbei soll ein „Basisverbrauch“ bei Gas staatlich subventioniert werden. Die Details sollen von der Expertenkommission geklärt werden. Die entscheidenden Beratungen sollen am Wochenende stattfinden.

