Die beiden EU-Länder Polen und Bulgarien lassen sich durch den russischen Gas-Lieferstopp nicht erpressen. Die Versorgungsicherheit in Deutschland ist laut Bundesregierung gewährleistet. Ein Duma-Sprecher fordert jedoch schon die Ausweitung des Gas-Lieferstopps.
Berlin.In Deutschland wird der Stopp russischer Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien mit Sorge gesehen. „Die Versorgungslage bei uns ist stabil und wir tun alles, damit dies weiter so bleibt. Europa wird solidarisch zusammenstehen und die Gasversorgung weiter diversifizieren. Ziel in der Europäischen Union ist es, sich so schnell wie möglich unabhängig von russischen Energieimporten zu machen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von Leyen sprach von einem weiteren Versuch Russlands, Gas als Erpressungsinstrument einzusetzen. „Wir sind auf dieses Szenario vorbereitet“, betonte von der Leyen. Es werde daran gearbeitet, alternative Lieferungen und die bestmöglichen Lagerbestände in der EU sicherzustellen.
„Das Damoklesschwert eines Gasembargos von russischer Seite ist seit gestern deutlich und sichtbar realer geworden“, sagte Markus Jerger, Chef des Mittelstandsverbandes BVMW, dem RedaktionsNetzwerk Deutschand (RND). Die heimische Wirtschaft könne beim Ausbau der Erneuerbaren Energien oder bei Lösungen für mehr Energieeffizienz unterstützen. Dafür brauchten die Unternehmen aber „jetzt und sofort mehr Unterstützung und ein deutliches Mehr an Planbarkeit“.
„Test für die europäische Solidarität“
Die deutsche Gaswirtschaft bezeichnete den russischen Lieferstopp als einen „Test für die europäische Solidarität“. „Er zeigt, dass die Gaslieferungen tatsächlich zum Spielball des politischen Kalküls von Russland geworden sind“, sagte der Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas, Timm Kehler