Für viele kleinere und mittlere Unternehmen sei das nicht mehr zu stemmen, fürchtet nun der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) – und warnt vor Unternehmenspleiten und Arbeitsplatzverlusten. „Es ist mehr als ein Hilfeschrei: Die Energiepreise haben sich für viele Unternehmerinnen und Unternehmer zu einer existenziellen Frage entwickelt“, sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger unserer Redaktion.
Benzinpreise über zwei Euro pro Liter und eine Verdopplung der Gaspreise seien nicht mehr tragbar. „Wenn jetzt nicht konsequent gehandelt wird, werden wir viele Unternehmen und damit viele Arbeitsplätze verlieren“, warnte Jerger. Es sei „unhaltbar“, dass der Staat von den gestiegenen Preisen noch profitiere, führte der Unternehmerverbandschef aus.Bundeskabinett billigt Abschaffung der EEG-Umlage ab Juli.
Die Bundesregierung selbst will Firmen und Verbraucher unter anderem mit dem Wegfall der EEG-Umlage entlasten. Am Mittwoch stimmte das Bundeskabinett einem Entwurf von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu, wonach die Umlage, die Erzeugern von Ökostrom einen festen Abnahmepreis garantiert, ab Juli wegfallen soll. Künftig wird der Bund die Umlage bezahlen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) rechnet mit Kosten von rund 6,6 Milliarden Euro.
Mittelstandsverbandschef Jerger reicht die Abschaffung aber nicht aus. „Die vereinbarte Abschaffung der EEG-Umlage zur Jahresmitte kommt zu spät und greift zu kurz“, sagte er.
Irland senkt Spritsteuer
Was es brauche, sei eine Absenkung der Stromsteuer auf das von der EU vorgegebene Mindestniveau und eine Reform der Pendlerpauschale. Auch müsse man über eine Energiepreisbremse, Steuerreduzierungen oder temporäre Kostenentlastungen nachdenken, forderte BVMW-Chef Jerger.