
Mit dem Krieg in der Ukraine werden die Forderungen immer lauter, den Ausstieg aus Kohle- und Atomenergie zurückzudrehen. Grünen-Chefin Ricarda Lang hält dagegen.
In Deutschland ist eine Debatte um die Zukunft der Kohle- und der Atomenergie entbrannt. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat die Bundesregierung vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs zu einem Energiemoratorium aufgefordert. “Im Klartext heißt das, der staatlich forcierte Ausstieg aus der Kohle muss unverzüglich ausgesetzt werden, und die verbliebenen Kernkraftwerke müssen über das Jahresende hinaus am Netz bleiben”, sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger. Andernfalls bestehe “die reale Gefahr eines flächendeckenden Blackouts. Eine hochindustrialisierte Volkswirtschaft wie Deutschland braucht eine verlässliche Energieversorgung mit einem Höchstmaß an Unabhängigkeit.”
Angesichts des Kriegs in der Ukraine zeige sich die Abhängigkeit und damit Verwundbarkeit Deutschlands in der Energieversorgung. Dies lasse zugleich weitere, massive Preissteigerungen für Privathaushalte und Unternehmen befürchten. “Die Zeit des energiepolitischen Wunschdenkens ist vorbei. Die Bundesregierung muss ihre Energiepolitik den neuen Realitäten anpassen”, sagte Jerger.
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