Nach dem bislang längsten Streik im festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen Bahn und Lokführern sollen am Dienstag die Züge wieder rollen. Die mittelständische Wirtschaft fordert ein Machtwort der Bundesregierung.
Der bislang längste Streik im festgefahrenen Tarifkonflikt der Deutsche Bahn mit der Lokführergewerkschaft GDL ist wie geplant um 02.00 Uhr zu Ende gegangen.
Dies bestätigte die Bahn (DB) in der Nacht zum Dienstag auf ihrer offiziellen Webseite. Die DB habe bereits am Montag begonnen, Vorbereitungen für den Betriebsbeginn zu treffen, um am Dienstag für Fernreisende und Pendler einen möglichst reibungslosen Anlauf sicherzustellen.
Die mittelständische Wirtschaft forderte die Bundesregierung auf, in den Tarifstreit bei der Deutschen Bahn einzugreifen. „Die Deutsche Bahn ist ein Staatsunternehmen. Deshalb muss jetzt die Bundesregierung ein Machtwort sprechen“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
100 Millionen Euro Schaden pro Streiktag
Der volkswirtschaftliche Schaden durch den Streik sei enorm. „Allein die Unterbrechung der Lieferketten im Güterverkehr verursacht Schäden von 100 Millionen Euro – je Streiktag“, sagte Jerger. „Werden darüber hinaus entgangene Umsätze und Gewinne sowie Vertragsstrafen bilanziert, kommen schnell Kosten in Milliardenhöhe zusammen.“
Die Bahn hatte der Gewerkschaft zuletzt unter anderem eine Corona-Prämie für 2021 von bis zu 600 Euro in Aussicht sowie eine Verkürzung der Laufzeit eines Tarifvertrags von 40 auf 36 Monate in Aussicht gestellt. Dabei sollten die Löhne in zwei Stufen um 3,2 Prozent steigen.
Quelle: Reuters / FAZ