Der Geschäftsführer vom Bundesverband Mittelständische Wirtschaft Markus Jerger lehnt eine einheitliche Corona-Testpflicht für Unternehmen ab. Statt einer “aufoktroyierten Regel seitens der Politik” bevorzuge man eine Einbindung von Wirtschaftsvertretern in die Entscheidungsfindung.

Mittelstandsverband Geschäftsführer Markus Jerger zu N-TV : „Das ist der durchsichtige Versuch von Frau Merkel, nach dem ‚Haltet den Dieb!‘-Prinzip vom eigenen, eklatanten Versagen bei der Test- und Impflogistik abzulenken. Jetzt sollen die Unternehmen die Fehler der Bundesregierung ausbaden. Sie sollte zur Kenntnis nehmen, dass gerade die mittelständischen Betriebe seit Beginn der Pandemie massiv in Hygiene und Arbeitsschutz investiert haben. Dazu gehört auch, dass die Mittelständler selbstverständlich ihren Mitarbeitern überall da Homeoffice anbieten, wo es möglich und sinnvoll ist.
Bevor Frau Merkel nach Gutsherrinnen-Art den Unternehmern neue Vorschriften macht, sollte sie sich über die Folgen im Klaren sein. Es gibt eine Reihe ungeklärter Fragen: Wo sollen die schätzungsweise 60 Millionen Test pro Woche herkommen? Wer übernimmt die Kontrolle der Testergebnisse? Die wichtigste Frage aber ist, wer trägt die Kosten von schätzungswiese einer Milliarde Euro im Monat? Wir sind gespannt auf die Antworten aus dem Kanzleramt.
Daher muss auch bei den Corona-Tests im Unternehmen das Prinzip der Freiwilligkeit gelten. Die Bundesregierung wäre generell gut beraten, die Wirtschaft bei wichtigen Entscheidungen einzubinden. Ich bin davon überzeugt, säße der Mittelstand im Corona-Kabinett mit am Tisch, käme es nicht zu so praxisfernen Fehlentscheidungen.“