
B. Schroth, S.Singh, Dr.Hessabi, M.Jerger, P.Willmann, G.Prehofer, T.Jahn
Gesundheit gewinnt im Mittelstand an Bedeutung
Gesundheit am Arbeitsplatz gewinnt auch im Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Dennoch haben über 60 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland bisher noch kein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eingeführt.
Begründet wird diese Zurückhaltung vor allem mit fehlendem KnowHow, Ressourcen und einem zu großen Verwaltungsaufwand. Mittelständler, die bereits ein BGM betreiben, nehmen dafür zumeist rund 10.000 Euro jährlich in die Hand. Ohne die Unterstützung externer Experten kommen aber auch sie nicht aus.
Organisatorisch sind sowohl BGM-Lösungen als auch Einzelmaßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung bei mehr als drei von vier Mittelständlern in der Personalabteilung angesiedelt. Hauptberuflich Verantwortliche für dieses Thema sind im Mittelstand hingegen eher die Ausnahme.
Um diese fachliche Lücke zu schließen, hat der größte freiwillig organisierte Verband mittelständischer Unternehmer, DER MITTELSTAND BVMW eine Kooperation mit der DAK begonnen, um den Unternehmen eine geeignete Hilfestellung zu ermöglichen sich diesem wichtigen Thema stärker zu widmen. Gemeinsam wird der Verband und die DAK in Veranstaltungen, Kursen und mit Weiterbildungsmassnahmen das Thema näher bringen und den Unternehmen aufzeigen, wie eine Verbesserung der betrieblichen Gesundheit erreicht werden kann.
Gesunde Betriebe leisten mehr
Die klassische Medizin beginnt erst bei Eintritt der Krankheit und geht bei der Behandlung von Krankheiten symptomatisch vor. Im Mittelpunkt steht die Bekämpfung der Beschwerden. Der Blick für den Erhalt der Gesundheit scheint verloren gegangen zu sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für die moderne, ganzheitlich orientierte Medizin den Begriff „Salutogenese“ geprägt. Dabei stehen nicht mehr die Symptome im Vordergrund der Therapie, sondern die Behandlung der Krankheitsursache.
Unternehmen sind gefordert
Gesundheit muss aktiv erhalten und Krankheit aktiv vermieden werden. Betriebe können dazu beitragen, indem sie sich aktiv an der Gesundheitsvorsorge für ihre Mitarbeiter beteiligen. Das Finanzamt akzeptiert Aufwendungen für Gesundheitsvorsorge, wenn sie im betrieblichen Sinne für Mitarbeiter ausgegeben werden. Der überwiegende Teil der Führungskräfte und Manager hat ein Bewusstsein für die Zusammenhänge entwickelt. So sehen drei Viertel der Führungskräfte eine direkte Beziehung zwischen körperlicher Gesundheit und beruflicher Leistung.
Mehr Umsatz, höhere Produktivität und gesündere Mitarbeiter – Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge in Unternehmen sind eine Win-win-Situation für Angestellte und Arbeitgeber.
Das medizinische Wissen verdoppelt sich aktuell alle drei Jahre. Oft gelangen neue medizinische Erkenntnisse – aufgrund der Dauer und fehlender Studien – erst nach zehn Jahren in das aktuelle medizinische Regime. Die Folge: Die Schere zwischen aktuellem Wissen und neuester Behandlungsstrategie wird größer. Unternehmen sind deshalb angehalten sich immer auf dem neuesten Stand der Gesundheitsvorsorge zu bewegen.
Der BVMW – nun auch in Kooperation mit der DAK – engagiert sich mit seiner Gesundheitskommission für eine bessere Gesundheitsprävention in Unternehmen. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise die Entwicklung von Basis-Check-up-Untersuchungen mit einer individuellen Auswertung und Beratung der Unternehmen und Mitarbeiter. Dazu wird ein ganzheitlicher Ansatz – von einer erweiterten Laboruntersuchung bis hin zur Verbesserung der Ernährung in den Kantinen und Informationskurse für die Mitarbeiter – verfolgt. Durch die Erstellung von return-on-invest-Plänen ist auch eine Finanzierung durch die Unternehmen machbar.