“Deutschland ist Vietnams größter EU-Handelspartner und beide Länder bieten ein erhebliches Potenzial für den Ausbau ihrer Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, einschließlich Investitionen, besonders für den Mittelstand.“
Markus Jerger
Vietnam zählt zu den schönsten und interessantesten Ländern Südostasiens. Vietnam grenzt an Kambodscha, Laos, China und das Südchinesische Meer. Mehr als drei Jahrzehnte des Krieges haben jedoch ihre Spuren hinterlassen. Während sich die großen Städte Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt in den letzten Jahren stark verändert und modernisiert haben, vollzieht sich die Entwicklung auf dem Land noch in langsameren Schritten. Entwicklungspotentiale, die auch von europäischen und deutschen Unternehmern genutzt werden können, denn die deutschen Mittelständler geniessen in Vietnam ein hohes Ansehen.

Die Menschen Vietnams sind freundlich und aufgeschlossen. Die junge Generation spricht oft Englisch, aber auch Deutsch als Fremdsprache ist beliebt. Immer wieder trifft man Vietnamesen, die in Deutschland studiert und gearbeitet haben und die gut Deutsch sprechen.
In Vietnam findet man eine der vielschichtigsten ethno-linguistischen Mischungen des asiatischen Raumes. Die meisten der ca. 95 Millionen Einwohner sind ethnische Vietnamesen (Kinh); ca. 14 % der Bevölkerung gehören zu einer der 53 Minderheiten.

WIRTSCHAFT : Beide Länder drücken in der Hanoier Erklärung von 2011 ihren Willen aus, über zentrale wirtschafts- und handelspolitische Themen, wie zum Beispiel Handelsentwicklung, offene Märkte und fairen Wettbewerb zu diskutieren und durch partnerschaftliche Zusammenarbeit die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Standards in Vietnam zu verbessern. Verschiedene Projekte, die unter anderem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Auftrag gegeben wurden, setzten schon vor der Hanoier Erklärung an diesen Punkten an. Ein Beispiel dafür ist das Projekt zur Schulung in verantwortungsvoller Unternehmensführung für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, das sich bereits in 2003 bis 2014 erstreckte.

Deutschland ist mit einem Handelsvolumen von fast 14 Milliarden Euro innerhalb der EU Vietnams größter Handelspartner. Gut 300 deutsche Firmen haben eine Repräsentanz in Vietnam. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei über 2 Milliarden Euro. Mit diesen Investitionen wurden rund 40.000 hochwertige Arbeitsplätze in Vietnam geschaffen. Die Hauptimportgüter Deutschlands aus Vietnam sind Schuhe, Textilien, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Meeresfrüchte, Möbel und Elektronikartikel. Die deutschen Exporte nach Vietnam bestehen hauptsächlich aus Maschinen, Fahrzeugen, Ausrüstungsgegenständen und chemischen Produkten.
Von den Mitte 2019 zwischen Vietnam und der Europäischen Union unterzeichneten Abkommen über Freihandel und Investitionsschutz erwarten Deutschland und Vietnam einen weiteren Impuls auch für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Das Europäische Parlament hat der Ratifikation beider Abkommen am 12. Februar 2020 zugestimmt. Nach Zustimmung auch des Europäischen Rates und der vietnamesischen Seite voraussichtlich im Frühjahr 2020 würde das Freihandelsabkommen unmittelbar in Kraft treten dies nach der Ratifikation durch die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten.
Deutsche Unternehmen sind auf Platz 16 der weltweiten Investorenliste Vietnams.
Vietnam ist Mitglied in der World Trade Organization (WTO), der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Asia Free Trade Area (AFTA), der Asia Pacific Economic Conference (APEC) und der World Customs Organization (WCO). Dadurch ergibt sich eine globale Kooperation, unter anderem mit der EU, zum Beispiel auch als Mitglied der ASEAN-Staaten (Association of Southeast Asian Nations).
Mit einer Bevölkerung von 95 Millionen, einem Bruttoinlandsprodukt von 245 Mrd. US$ und einem prognostizierten Wachstum von 6.3% ist Vietnam ein wichtiger Wirtschaftspartner von Deutschland.
Freihandelsabkommen EU-Vietnam voraussichtlich ab August in Kraft
Mit einer Bevölkerung von 95 Millionen, einem Bruttoinlandsprodukt von 245 Mrd. US$ und einem prognostizierten Wachstum von 6.3% ist Vietnam ein wichtiger Wirtschaftspartner von Deutschland. Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Deutschland und Vietnam belief sich im Jahr 2018 auf circa 14 Mrd. Euro. Das am 8. Juni 2020 von der Regierung in Hanoi ratifiziert EU-Vietnam Freihandelsabkommen (EUVFHA) wird für eine weitere Dynamik in der vietnamesischen Wirtschaft und den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU bzw. Deutschland und Vietnam sorgen. Innerhalb der nächsten sieben Jahre werden schrittweise 99% aller Zölle auf vietnamesische Ursprungswaren beim Import in die EU wegfallen.
Mehr erfahren:
Die Abkommenstexte einschließlich Ursprungskriterien sind auf der Web-seite der Europäischen Kommission veröffentlicht:
https://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/eu-vietnam-agreement/
http://trade.ec.europa.eu/doclib/press/index.cfm?id=1437
http://ec.europa.eu/trade/policy/countries-and-regions/countries/vietnam/
https://vietnamnews.vn/economy/521798/viet-nam-eu-to-sign-evfta-on-june-30-in-ha-noi.html
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